„Damit das Wissen nicht mit mir die Firma verlässt“ – auch in der virtuellen Anwendung ist eine geeignete Nachfolgeplanung wichtig.

Wissen sichern, damit dieses in der Nachfolge bei Übergabe oder Pensionierung nicht verloren geht, ist nicht nur ein großes Thema beim Best-Practice Betrieb MGLASS. Während hier vor allem mit generationenübergreifendem Lernen und der Dokumentation von implizitem und explizitem Wissen gearbeitet wird, gibt es eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, Wissen und Know-How sichtbar zu machen und folglich zu sichern. Da die Zusammenarbeit nach wie vor verstärkt virtuell passiert, sollen auch Führungskräfte hierbei auf Tools zurückgreifen, die sich auch digital leicht umsetzen lassen. Eines davon ist das so genannte HANSE-Interview.

Beratungssituation Demografieberatung: HANSE-Interview zur Nachfolgeplanung

Das HANSE-Interview basiert auf dem HANSE-Modell (im Englischen: ASHEN-Modell) nach Dave Snowden. Es hilft dabei, zu konkreten Themen- /Projektschwerpunkten explizites und implizites Wissen sowie wertvolles Erfahrungswissen sichtbar zu machen, erforderliche Begabungen und Fähigkeiten für die Aufgabenbewältigung und Entscheidungsfindung zu erkennen und darzustellen. So werden Expertinnen (auch: „Wissensträgerinnen“) identifiziert, die über entsprechen-des Wissen, Fähigkeiten und Begabungen verfügen.

Führungskräfte und Personalverantwortliche finden in diesen Interviews heraus, welche Talente im Unternehmen und bei der Mitarbeit an konkreten Themen oder Projekten besonders zum Einsatz kommen und auf welche Fähigkeiten und Talente bei der (internen oder externen) Nachbesetzung von ausscheidenden Mitarbeiter*innen besonders Augenmerk zu legen ist. Digitale Arbeitswelten stellen die Nachfolge vor eine weitere Herausforderung, das HANSE-Interview ermöglicht auch hier die richtige Wissenssicherung und eine wertschätzende Übergabe.

Nachfolgeplanung bei MGLASS: Wissen sicher durch genaue Dokumentation und generationenübergreifende Zusammenarbeit

HANSE – die fünf wesentlichen Komponenten zur Durchführung

Bei der Durchführung des HANSE-Interview achten Sie auf fünf wesentliche Komponenten – diese geben dem Interview auch seinen charakteristischen Namen. Mit einfachen Fragen an die Wissensträger*innen und können sie die Komponenten abfragen und so das entscheidende Wissen erfassen. Die Fragen beziehen sich außerdem immer auf konkrete Aufgaben und Aufgabenbereiche:

Welche Heuristiken / Daumenregeln wurden bei der Entscheidungsfindung angewandt? Heuristiken sind Handlungsanweisungen oder Daumenregeln, die auf früheren Entscheidungen und Handlungen basieren.

Welche Artefakte, also jegliche Bestandteile expliziten Wissens wurden berücksichtigt? Artefakte beschreiben dokumentiertes, explizites Wissen.

Welche natürlichen Begabungen kamen zum Einsatz? Natürliche Begabungen, also Talente bzw. Genialität, die einer einzelnen Person zugeschrieben werden und die weder managebar noch transferierbar sind.

Welche Skills waren notwendig? Skills wiederum sind Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erlernbar sind.

Auf welche Erfahrungen wurde zurückgegriffen? Erfahrungen: Hierunter fallen zumeist in Gruppen und Teams gemeinsam gemachte Erfahrungen, die häufig implizit bestehen und daher immer wieder bei der Reflexion untergehen.

Mit diesen Fragen machen Sie das Wissen nicht nur sichtbar, sondern können dieses festhalten. Das HANSE-Interview vermittelt vor allem auch Wertschätzung für die erbrachten Fähigkeiten und Talente der Person.

Tipps zur Umsetzung

  1. Setzen Sie das HANSE-Interview immer mit einem konkreten Wissensziel ein.
  2. Die Bereitschaft zu einem sehr offenen, detaillierten HANSE-Interview steigt mit der unmittelbaren Umsetzung der daraus erworbenen Erkenntnisse, wie z.B. durch die Berücksichtigung beim Talent Management und im Recruiting; Verbreitung, Nutzung und Weiterentwicklung des Wissens innerhalb der Organisation
  3. Planen Sie für das Interview ausreichend Zeit ein und wählen Sie einen ruhigen Ort.
  4. Das Interview profitiert von einem narrativen Stil, d.h. den die Wissensträger*in am besten zu jeder Komponente frei erzählen lassen.

Die Anwendung der Regeln des aktiven Zuhörens unterstützen dabei, eine angenehme, wertschätzende Atmosphäre herzustellen und Details zu den fünf Komponenten zu erfragen.
Das HANSE-Interview ist eines von vielen Tools der Nachfolgeplanung, die individuell in der Beratung eingesetzt werden. Bei Fragen zur konkreten Umsetzung wenden Sie sich gerne an die Demografieberatung.

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