Lehrlinge finden und halten

Wie fällt die Suche nach neuen Mitarbeiter*innen leichter?

Lehrlingssuche und Employer Branding.

Lehrlinge und Führungskraft (c) canva.com

Manchmal stellt sich die Frage, warum sich trotz großer Bemühungen keine Lehrlinge finden oder diese das Unternehmen bald wieder verlassen oder warum die Suche so mühsam erscheint. Dafür kann es vielerlei Gründe geben. Einer könnte sein, dass das Bild, das die Firma nach Außen vermittelt, nicht stimmig ist. Sind die Mitarbeiter*innen unzufrieden, ist das Verhältnis zwischen den Generationen innerhalb des Betriebes schwierig oder es hapert in der innerbetrieblichen Kommunikation? Kurz: Das Betriebsklima ist verbesserungsbedürftig.

Oft ist den Führungskräften nicht bewusst, dass es im Team kriselt, die Generationen untereinander nicht gut zusammenarbeiten und darunter das Klima leidet. Als wesentlicher Faktor, den die Attraktivität eines Unternehmens bestimmt, wird das Betriebsklima fast immer –  gewollt oder ungewollt – an die Öffentlichkeit transportiert – sei es durch die Mitarbeiter*innen, sei es durch Kund*innen oder Lieferant*innen. Wird das Betriebsklima von den Mitarbeiter*innen als schlecht empfunden, kann das ein Grund sein, dass Unternehmen für Lehrstellensuchende und Bewerber*innen nicht attraktiv erscheinen.

Die Demografieberatung bietet hier fünf Tipps, die bei der Mitarbeiter*innensuche helfen können und das Image nach außen verbessern, um Betriebe gerade für Lehrlinge attraktiv zu machen.

#1 Das Betriebsklima analysieren

Erst wenn bewusst ist, dass und wo es Verbesserungspotenziale gibt, kann aktiv daran gearbeitet werden. Oft ist man an eine Haltung gegenüber den verschiedenen Generationen so gewöhnt, dass gar nicht auffällt, dass es sich hier um Vorurteile handelt. Selbst positiv anmutende Zuschreibungen gehören hinterfragt: Die Jungen seien technisch versierter, die Älteren seien ruhiger und umsichtiger, die Männer seien körperlich geschickter, die Frauen einfühlsamer usw. Werden die Mitarbeiter*innen in diesen Analyseprozess mit einbezogen, werden sie von Betroffenen zu Mitgestalter*innen – alleine dies hilft oft schon, Verbesserungspotenziale zu heben. Hier ist es wichtig, den Mitarbeiter*innen zu zeigen, dass die Führungskraft zuhört und ihre Inputs ernst nimmt.

#2 Das Betriebsklima stärken

Wichtig ist es, in den Teams mehr auf die Qualitäten der einzelnen Personen zu fokussieren als auf ihre Zugehörigkeit zu einer Generation oder einer anderen Gruppe. Wenn Mitarbeiter*innen als Personen mit ihren Qualitäten Wertschätzung erfahren, kann sich – trotz Unterschiedlichkeiten in Alter, Geschlecht, Herkunft, Ausbildung etc. – ein gemeinsames Gefühl des „WIR“ entwickeln, statt ein „WIR vs. IHR“. Dieses WIR-Gefühl wird von der Belegschaft nach außen getragen, in sozialen Gruppen geteilt und verbreitet. Mitarbeiter*innen sind die besten Botschafter*innen des Betriebs – auch bei der Lehrlingssuche!

#3 Das soziale Miteinander der Generationen fördern

Für ein gutes Image ist das Gefühl des Miteinanders innerhalb der Belegschaft wesentlich und sollte nicht nur bei der jährlichen Weihnachtsfeier stattfinden. Für das aktive aufeinander Zugehen der Generationen ist es manchmal notwendig, seitens der Führungskräfte zu unterstützen, sei es mit eigenen Workshops oder anderen gezielten Aktivitäten: Der monatliche Stammtisch einer Abteilung, die Grillerei im Sommer oder der regelmäßige Erfahrungsaustausch innerhalb der Teams können dazu beitragen, die Generationen miteinander vertrauter zu machen und Vorurteile abzubauen. 

#4 Die Zusammenarbeit zwischen den Generationen stärken

Der 16-jährige Lehrling und die 57-jährige Mitarbeiterin haben aufgrund des Altersunterschieds oft eine differenzierte Sicht auf die Welt. Andere Erfahrungen prägen sie. Der Dialog ist nicht automatisch gegeben. Der Wissensaustausch im Unternehmen kann darunter leiden, wodurch wertvolle Informationen verloren gehen.

Die Demografieberatung hat mit dem Generationenquiz ein Tool zum Kennenlernen zwischen den Generationen entwickelt. Ältere und jüngere Kolleg*innen lernen sich hierbei auf spielerische Weise besser kennen und die jeweiligen Bedürfnisse besser verstehen. Dies erleichtert nachhaltig die Kommunikation und stärkt das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen.         

#5 Für Lehrlinge im zweiten Bildungsweg offen sein

Besonders Lehrlinge im zweiten Bildungsweg können durch bereits erworbene Kompetenzen – sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Bereich – ein Unternehmen ganz besonders bereichern. Zudem steht dem Unternehmen durch die verkürzte Lehrzeit schneller eine ausgebildete Fachkraft zur Verfügung!

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