Der Demografische Wandel hat weitreichende Folgen für die Arbeitswelt. In einer Serie an Praxisforen beleuchtet die Demografieberatung für Beschäftigte und Betriebe gemeinsam mit ExpertInnen und PraktikerInnen aus der jeweiligen Branche verschiedene Facetten dieses Wandels. Am 6. Dezember begrüßte die Demografieberatung im Hotel am Stephansplatz zum Praxisforum Hotellerie – im Fokus standen Ergebnisse des Tourismus Barometers 2018, die Arbeitgeberattraktivität und Eigenschaften der Zielgruppe Führungskräfte. Zudem präsentierte Jugend am Werk das Projekt Integrationsfachdienst-Jobwärts.
Der Tourismus Barometer ist eine gemeinsame Studie von Deloitte Tirol und dem ÖHV. Mit einer Befragung von über 200 Tourismusunternehmen aus ganz Österreich zu aktuellen Themen und Anliegen, wird eine Analyse der wirtschaftlichen Lage des Tourismus erstellt. Katrin Hintermeier, Demografieberaterin der Demografieberatung, präsentierte Teile der Studie als Diskussionsbasis für das Praxisforum: „Die Grundstimmung in der Branche ist durchaus positiv, es gab sogar eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr.“
Die Stimmung aufseiten der potentiellen ArbeitnehmerInnen wird jährlich im Deloitte Millennial Survey erhoben – auch dieser wurde prägnant präsentiert. Besonders schätzt die darin befragte „Generation Y“ (im Zeitraum der frühen 1980er bis frühen 2000er Jahre geboren) fixe Strukturen in Betrieben, parallel aber auch Flexibilität im Job. Ein Spagat und eine anspruchsvolle Herausforderung für Führungskräfte – wie auch in der an die Präsentation anschließenden Diskussion spürbar wurde. In dieses Themenfeld soll mit einem zukünftigen Praxisforum (Stichwort: Inclusive Leadership) weitergearbeitet werden.
Digitalisierung und Fachkräftemangel
Der vielzitierte Fachkräftemangel ist ein Dauerthema in der Branche, ebenso die immer stärker werdende Digitalisierung. Auch im Praxisforum wurde dies ausgiebig thematisiert: Während man auf der einen Seite Ressourcen im Zuge der Digitalisierung einsparen kann, benötigt man auf der anderen Seite folglich gerade in diesen „digitalisierten“ Bereichen auch wieder Fachkräfte – für Hintermeier bleibt damit eine Aufgabe bestehen: „Konzepte zur Besetzung offener Stellen werden dringend benötigt.“
Individuelle Maßnahmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
Für Hintermeier ist genau dies eine Herausforderung, wo die Demografieberatung ansetzt und Betriebe unterstützen kann: „Es wird auch immer schwieriger MitarbeiterInnen im Betrieb und in der Branche zu halten. Hier wollen wir in der Demografieberatung mit den Unternehmen ansetzen und beispielsweise die Arbeitgeberattraktivität erhöhen. Die Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation und der aktive Einbezug von MitarbeiterInnen bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen, Arbeitszeit oder Strukturen & Prozessen, kann hier der Schlüssel zum Erfolg sein.“
Integration von Menschen mit Behinderung
Neben persönlichen Bedürfnissen, sehen lt. der Millennial-Studie die Jüngeren Betriebe auch immer stärker in der sozialen Verantwortung, die Unternehmen bewusster wahrnehmen sollen. Wie dies auch für Betriebe gewinnbringend sein kann, demonstrierte zum Abschluss des Praxisforums Gregor Zamarin mit dem Integrationsfachdienst-Jobwärts von Jugend am Werk. Das Projekt richtet sich einerseits an Personen mit Lernschwierigkeiten, psychischer Erkrankung oder Behinderung, die einen beruflichen Veränderungswunsch haben.
Andererseits können aber auch Unternehmen Unterstützung erhalten: „Als kompetenter Ansprechpartner erörtern wir kostenfrei Schnittstellen und Personalbedarf, führen eine Personalvorauswahl durch und beraten hinsichtlich Lohnförderungen und Behinderteneinstellungsgesetz. Eine nachhaltige Kooperation ermöglicht Unternehmen, Personalentscheidungen langfristig zu planen. Das spart Zeit und Geld. Wir sichern Dienstverhältnisse durch unser Jobcoaching-Angebot ab und übernehmen jeglichen bürokratischen Aufwand. Das Schöne ist, dass immer mehr Unternehmen auf Diversität in ihren Teams setzen“, so Gregor Zamarin vom Integrationsfachdienst-Jobwärts.
„Der Gewinn den ein Betrieb daraus ziehen kann, übersteigt den potentiellen Mehraufwand dabei bei Weitem“, erklärt ein anwesender Betrieb, der bereits mit dem Integrationsfachdienst-Jobwärts kooperiert.
Inclusive Leadership für Herausforderungen der Diversität
Eine Fortsetzung der Praxisforen-Reihe ist jedenfalls in Planung – die lebhafte Diskussion ist dafür Motivation genug. Anknüpfungspunkte hinsichtlich Generationen gibt es zur Genüge – wie die unterschiedlichen Bedürfnisse von diversen Altersjahrgängen beweist. Hier sind Führungskräfte aufgrund der zunehmenden Diversität besonders gefordert, auf Ansätze wie z. B. Inclusive Leadership zu setzen. Dazu soll die Generation Alpha, und damit Bedürfnisse von zukünftigen Lehrlingen, näher beleuchtet werden.
Aktuelle Veranstaltungen der Demografieberatung immer unter: www.demografieberatung.at/veranstaltungen/



